Bein- und Fußorthesen

Orthesen dienen in erster Linie der Fixierung oder Korrektur bei Gliedmaßendeformitäten und Haltungsfehlern. Sie können Gelenkfunktionen ersetzen oder unterstützen und dem Patienten somit ein physiologisches Gehen ermöglichen. Bei jeder Versorgung legen wir ganz besonderen Wert auf die Verarbeitungsqualität. Funktion und Passgenauigkeit stehen hierbei an erster Stelle, aber auch optisch sollte die Orthese ansprechen. Auf spezielle Farbwünsche des Kunden gehen wir immer ein, aber auch spezielle „Designvorstellungen“ sind umsetzbar. Drei Hauptverfahren kommen hier zum Einsatz.

Carbonfaser FVW

Neben den herkömmlichen Orthesen werden in unserer Kohlefaserwerkstatt Apparate in Gießharz- oder Prepregtechnik hergestellt. Bei diesem Verfahren werden in Epoxidharzgetränkte Kohlefasermatten auf ein Gipspositiv der Gliedmaße aufgeklebt. Dieses Verfahren zeichnet besonders das sehr geringe Gewicht der Orthese aus. Carbon ist von der Stabilität her mit den in der Orthopädie verwendeten Edelstählen zu vergleichen, dabei jedoch besonders leicht.

PrePreg-Technik

Prepreg ist die englische Kurzform für preimpregnated fibres zu deutsch: „vorimprägnierte Fasern“. In der Luftindustrie und im Motorsport wird PrePreg hauptsächlich aufgrund seiner Stabilität und des sehr leichten Gewichtes verarbeitet.

Davon profitiert auch die Orthopädietechnik: Mittels PrePreg gefertigte Orthesen sind sehr leicht, gleichzeitig extrem stabil und formbeständig.

Gießharztechnik

Gießharz ist ein Kunstharz und ähnlich stabil, jedoch nicht ganz so leicht.

Kunststofforthesen

Thermoplastische Kunststoffe sind heutzutage aus der modernen Orthopädietechnik nicht mehr weg zu denken. Aufgrund Ihrer besonderen Eigenschaften – hervorragende Formstabilität, geringes Gewicht sowie eine sehr gute Hautverträglichkeit ersetzen thermoplastische Kunststoffe heute nahezu vollständig klassische Werkstoffe und finden immer größere Einsatzgebiete in der Orthopädietechnik.

3D-Druck-Orthesen

Diese innovative Technologie eröffnet eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten in der Orthopädie-Technik. Orthesen aus dem 3D-Drucker kommen vor allem bei jungen, modebewussten Patienten gut an, denn es gibt vielfältige Möglichkeiten, Bedürfnisse und Vorlieben der Nutzer in das Herstellungsverfahren zu integrieren:
Lieblingsfarbe oder –muster, Design- oder Schmuckelemente? –  kein Problem!

Silikon-Technik

Silikon ermöglicht es im orthetischen und prothetischen Bereich Menschen auf funktionelle und kosmetische Weise zu helfen. Aus Silikon gefertigte Orthesen sind hautverträglich, wasserfest, entsprechen dem natürlichen Erscheinungsbild und ermöglichen es zum Beispiel damit leichter zu greifen oder zu schreiben. Auf diese Weise gewährleisten wir ein Höchstmaß an Funktion, Tragekomfort und Wohlbefinden.

C-Brace Orthese

NEUE WEGE IN DER ORTHETIK

Das C-Brace® ist das weltweit erste System, bei dem sowohl die Stand- als auch die Schwungphase durch Sensortechnologie geregelt wird. Um das C-Brace® nutzen zu können, müssen Anwender noch in der Lage sein, den Rumpf vollständig zu stabilisieren und frei zu stehen. Ein kontrolliertes Durchschwingen des betroffenen Beines und eine Kompensation mittels Hüftschwung müssen ebenfalls noch möglich sein.

E-Mag Activ

Mehr Mobilität und ein natürlicheres Gangbild.

Das E-MAG Active wurde für Anwender entwickelt, die aufgrund einer Teillähmung oder eines Totalausfalls der kniestreckenden Muskulatur nicht in der Lage sind, Ihr Kniegelenk aus eigener Kraft zu sichern.

Während des Gehens misst ein intelligentes Sensor-System die Position des Beines und schaltet dementsprechend das Orthesengelenk. Das Kniegelenk wird während des Gehens also automatisch geöffnet: das Bein kann durchschwingen. Durch die PreLock-Funktion wird das Kniegelenk für die Standphase bereits gesichert, auch wenn noch nicht die volle Beinstreckung erreicht haben. Mit dem E-MAG Active können Sie sicher stehen und natürlicher gehen.

Auch Anwender, die über keinerlei Funktionen im Knöchelgelenk des Fußes verfügen, sind in der Lage, E-MAG Active zu nutzen.

FES (Funktionelle Elektrostimulation) Orthesen

Bioness L300Go aktiviert bei einer Fußheberschwäche den Wadenbeinnerv von außen. Dies geschieht mithilfe funktioneller Elektrostimulation (FES). Ihr Fuß hebt sich wieder. Dies kann Ihnen das Gehen erheblich erleichtern und Ihre Kräfte schonen, da die Bewegungen natürlicher und sicherer werden.

Das Bioness H200 Wireless arbeitet mit funktioneller Elektrostimulation (FES) und aktiviert damit die Nerven, die die Muskeln der Hand und des Unterarms kontrollieren, die Sie beim Öffnen und Schließen Ihrer Hand unterstützen. Kundenspezifische Stimulationsprogramme können Ihnen dabei helfen Ihre täglichen Arbeiten auszuführen und langfristig auch Ihre Muskeln wieder zu trainieren.

Stahl-/Lederaufbau

Orthesen konventioneller Bauweise werden aus Stahl und Leder gefertigt. Ein solcher Apparat besteht aus einem Walklederschuh und einer Führung für den Unterschenkel, die je nach Indikation aus einfachen Schellenbändern oder einer durchgehenden Hülse bestehen kann. Die Hauptvorteile dieser Methode bestehen zum einen in der besonderen Stabilität der Versorgung, aber auch die passgenaue und funktionsgenaue Umsetzung ist durch keine andere Aufbauweise zu ersetzen. Ein weiterer Vorteil ist die gute Nachrichtbarkeit, denn speziell bei Kindern nehmen Umfangs- und Längemaße der Gliedmaßen sehr schnell zu.

Salz- und Süßwasserfeste Orthesen

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Die Vorgaben, die eine wasserfeste Gehhilfe erfüllen muss, sind vielfältig: In erster Linie muss sie den Anwender in die Lage versetzen, im Nassbereich mobil zu sein. Sie sollte über möglichst wenig Hautkontakt verfügen und schnell trocknen. Weiterhin empfehlen wir den Einsatz antibakteriell wirkender Materialien. Durch den Kontakt mit Salz- oder Chlorwasser dürfen keine Funktionsbeeinträchtigungen entstehen, so dass die Orthese dauerhaft wasser.-und korrosionsbeständig ist.